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Wie soll es jetzt weitergehen? Impulse für schwierige Momente

Aktualisiert: 16. Aug. 2022

Es gibt Zeiten im Leben, da ist nicht alles rosarot. Wir können an einem Punkt ankommen, wo wir uns festgefahren, verloren, einsam, sinnentleert und hilflos fühlen. Vielleicht schämen wir uns sogar, dass wir am tiefsten Punkt angekommen sind und dass wir das Leben nicht besser meistern können.


Ich weiß, wie sich das anfühlt, und ich erzähle hier, was mir geholfen hat, diese Phase in meinem Leben zu überwinden:


Gegenwärtig werden.

Im Hier-und-Jetzt zu sein ist oft eine wahre Kunst. Umso mehr, wenn wir uns in einer belastenden Situation befinden. Unsere Gedanken fahren Achterbahn: mal sind in der Zukunft und beunruhigen uns, mit dem was (noch) passieren könnte. Oder sie sind in der Vergangenheit und machen uns wütend oder traurig auf das was geschehen oder nicht geschehen ist. Sie kreisen ständig und erscheinen dabei so real und echt und lassen uns kaum zur Ruhe kommen. Solche Gedanken ändern sich ständig, und was uns heute Sorgen macht, kann morgen schon wieder etwas ganz anderes sein. Dennoch halten sie uns in einer Schleife aus Stress, Sorgen, Selbstmitleid, Wut auf andere oder Frustration.


Die Qualität unserer Gedanken hat einen direkten Einfluss auf unser Wohlbefinden. Deshalb ist es in diesem Momenten so wichtig, in die Gegenwart zurückzukommen und sei es nur, um die Füße auf dem Boden zu spüren und ein paar tiefe Atemzüge zu nehmen. Dann können wir beginnen, mit uns und der Realität in Kontakt zu kommen.


Um also präsent zu werden und Leichtigkeit und Gelassenheit zu finden, kannst du dich regelmäßig fragen:


Wo sind meine Gedanken gerade?


Sind sie hilfreich, positiv, freundlich? Wenn nicht, lass sie fallen wie die Blätter vom Baum und klammere dich nicht an sie. Alles, was es dazu braucht, ist Übung. Beginne einfach mit ein paar Minuten Achtsamkeit deiner Gedanken gegenüber und lass die Übung in deinen Alltag einfliessen. Vielleicht spürst du schon bald, wie du aus diesen Momenten Kraft schöpfen kannst.

Alle Gefühle zulassen


Wenn wir uns in einer unangenehmen Situation befinden, wollen wir verständlicherweise, dass sie sich augenblicklich ändert. Vielleicht würden wir auch am liebsten weglaufen. Wovor wir eigentlich weglaufen wollen, ist die Überforderung, die Ungewissheit und die Gefühle der Trauer, der Angst oder was auch immer in diesem Moment in uns auftaucht.

Sie zu spüren und auszuhalten scheint uns unmöglich zu sein.


Für eine Weile schaffen wir es vielleicht mit allerhand Ablenkungsmanövern, uns besser zu fühlen. Doch das ist nicht von langer Dauer bis die unangenehmen Gefühle zurück sind.


Um es ganz einfach zu sagen:


Es geht in diesem Moment nicht darum, uns besser zu fühlen, sondern darum, besser fühlen zu können.


Hier ist eine kleine aber wirkungsvolle Methode, die du ausprobieren kannst. Sie kann dabei helfen, diese intensiven Emotionen, die du vielleicht hin und wieder erlebst, sanft zu entladen:


  • Halte inne. Sobald du bemerkst, dass ein unangenehmes Gefühl in dir auftaucht, nimm dir einen Augenblick Zeit. Setze dich oder lege dich, wie es gerade passt.


  • Atme. Zählen Sie beim Einatmen bis 5, halte den Atem 5 Sekunden lang an und atme langsam mind. 5 Sekunden lang aus. Wiederhole dies so lange, wie du brauchst, um ruhiger zu werden.


  • Beobachte. Nimm wahr, was in dir vorgeht. Kannst du es beschreiben oder ist es nur ein verschwommenes, unbehagliches Gefühl? Das ist wirklich nicht so wichtig.


  • Erlaube. Wichtig ist, dass du es zulässt, dass es da ist. Gib dem Gefühl Raum. Ja, so sehr du dir auch wünschst, dass es schnell wieder verschwindet, erlaube ihm, da zu sein und kämpfe nicht dagegen an. Spürst du Widerstand, es vollständig zu fühlen? Stell dir nun vor, wie du dich in das Gefühl hineinfallen lässt, um es ganz und umfassend zu fühlen. Atme einfach langsam und tief weiter.


Bist du mit dem Gefühl verbunden? Kommt da etwas hoch? Möchtest du weinen oder deinen Körper bewegen? Lass es zu.

Du brauchst dich nicht für irgendetwas zu verurteilen, was gerade passiert, du brauchst nicht zu verstehen, warum das Gefühl da ist oder was und wer es verursacht hat. Lass einfach zu, dass die Emotion hochkommt, sich durch deinen Körper bewegt und losgelassen wird.


  • Entspanne dich, atme und klopf dir selbst auf die Schulter, wenn du diese Übung machst.

  • Erinnere dich daran, dass Emotionen kommen und gehen. Alles, was es braucht, ist unsere Präsenz und unseren Mut, sie zu halten, bis sie weiterziehen.


Hilfe suchen und sich mit anderen verbinden, denn du musst da nicht alleine durch! Das offene Ohr eines liebevollen Gegenübers kann sehr entlastend sein. Und die Anwesenheit oder der Kontakt mit einem anderen, ausgeglichenen Menschen kann dir helfen, dein Nervensystem wieder mehr in die Balance zu bringen.


Tagebuch führen. Schreib dir von der Seele, was dich belastet, unruhig macht oder durch den Kopf geht. Lass es einfach raus.


Reduziere die Zeit, in der du Nachrichten schaust oder hörst. Die meisten Nachrichten lösen ungute Gefühle und Gedanken aus, wie z.B. „alles läuft in die falsche Richtung!“. Sie machen uns hoffnungslos und ängstlich. Sei dir deren Einfluss bewusst und schalte ab. Wenn du eine Krise durchmachst, musst du nicht die Welt retten, sondern dich nur um dich selbst kümmern.


Betrachte auch die sozialen Medien mit einer gesunden Portion Skepsis. Auch die Welt von facebook und Instagram gibt selten sie ganze Wahrheit wieder. Wenn du das scheinbar farbenfrohe oder erfolgreiche Leben anderer mit deinem eigenen vergleichst, wird dies zweifellos dazu führen, dass du dich selbst noch mehr in Frage stellst. Das hast du nicht verdient.


Geh in die Natur. Das ist ein wichtiger Punkt für mich und ich erzähle hier mehr über meine Art, das zu tun.


Mach dir selbst eine Freude. Tu etwas für dich - und sei es noch so klein und unbedeutend - das Dir Freude bereitet. Ruf einen lieben Menschen an, kauf dir eine Blume, höre Musik, die du magst oder tu, was deine Stimmung ein klein wenig verändert.


Bewege deinen Körper, auch wenn es schwerfällt. Manchmal ist alles, was wir fühlen, Apathie und Müdigkeit. Das ist in Ordnung. Wenn wir unseren Körper bewegen – und sie es nur ein Spaziergang, ein paar kurze Yoga-Übungen oder ein paar Tanzbewegungen – kann sich die Energie verändern und wir können uns danach so viel besser fühlen.


Ernähre dich so oft es geht mit guten und natürlichen Lebensmitteln. Lies inspirierende Bücher, wenn du die Kraft dazu hast. Und achte auf die Menschen mit denen du dich umgibst. Geben oder nehmen sie dir Energie?


Erinnere dich, dass alles kommt und geht und schließlich….


vertraue darauf, dass du diese Erfahrung aus bestimmten Gründen machst und dass es einen perfekten Zeitpunkt gibt, an dem du dich durch und aus dieser Situation heraus bewegen wirst.


Hab Geduld, sei freundlich zu dir selbst und vertraue, dass du stärker bist, als du denkst.





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